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F.W. Raiffeisen

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele.“
Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888)

Friedrich-Wilhelm Raiffeisen gilt als Urvater der genossenschaftlichen Idee. Er wird am 30. März 1818 in Hamm im Westerwald geboren. Wegen eines Augenleidens kann er nicht Offizier werden und wird 1845 Bürgermeister in Weyerbusch. Veranlasst durch die Not und Armut der ländlichen Bevölkerung organisierte er die Selbsthilfe des Dorfs. Mit Hilfe privater Spenden kauft er Mehl. In einem selbst errichteten Backofen wird Brot gebacken und auf Vorschuß an die Bedürftigen verteilt.

1848 wird er Bürgermeister in Flammersfeld. Dort gründet er den "Flammersfelder Hülfsverein“: Die Reichen haften mit ihrem Vermögen, die Armen zahlen den Kredit zu einem fairen Zinssatz zurück, wenn sie zu Geld gekommen sind.

Seine nächste Station ist Heddesdorf, heute Neuwied. Sein "Heddesdorfer Darlehnskassen-Verein" von 1864 wird die erste ländliche Genossenschaft, die Kredite vergibt und die Zinsgewinne in soziale Projekte steckt.

Nach der Pensionierung beschreibt Raiffeisen 1866 seine Erfahrungen im Buch "Die Darlehenskassenvereine“. Darin steht auch die berühmte Forderung nach Solidarhaftung - die Genossenschaftsmitglieder bürgen „Einer für Alle und Alle für Einen".

Selbst als er kaum noch sehen kann, bereist er unermüdlich das Land und verbreitet seine Idee: Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstverwaltung. Als Raiffeisen am 11. März 1888 in Heddesdorf stirbt, arbeiten bereits rund 3.000 Genossenschaften in seinem Sinn. Heute wird sein reformerisches Wirtschaftsmodell weltweit praktiziert.